Heute zu Gast bei erLEUCHTEnd erzählt
Wolfgang Malik, CEO der Holding Graz, das größte Dienstleistungsunternehmen der Stadt Graz mit 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Aufgabe, das Funktionieren der Infrastruktur des täglichen Lebens zu gewährleisten. Wir sind die Stadt des Lebens, meines Lebens – das haben wir immer versucht und werden wir auch in Zukunft versuchen sicherzustellen. Daneben bin ich auch seit knapp 40 Jahren leidenschaftlicher Pilot.
Was ist Ihre Story?
Das führt mich zu einer Geschichte zurück, die vor etwa fünf Jahrzehnten stattgefunden hat. Ich war Schüler im neusprachlichen Gymnasium in Leibnitz, wo Französisch und Englisch unterrichtet wurde. Ich hatte die Gelegenheit, einen Austauschschüler zu bekommen, aber auch selbst in Lausanne, in der französischen Schweiz, Austauschschüler zu sein – das war eine aufregende Zeit damals mit 15 Jahren. Ich war untergebracht bei Jean-Pierre Weber, wenn ich mich richtig erinnere, dessen Vater dort eine Molkerei geleitet hat. Das war für mich völlig sensationell, weil es rund um die Uhr, Tag und Nacht, Käse, Milchprodukte und Joghurt gegeben hat. Im Nachhinein betrachtet war die Liebe zum Joghurt für mich „erleuchtend“, die dort begonnen hat und die ich jetzt noch immer habe. Das war ein prägendes Ereignis und Erlebnis, an das ich jetzt noch immer gerne zurückdenke. Im Gegenzug haben wir Jean-Pierre Weber bei uns in der Steiermark aufgenommen. Mein Vater wollte auch etwas bieten: wir haben zwar keine Molkerei gehabt oder irgendeinen Fleischbetrieb, aber wir sind als Wildoner in der Nähe vom Flughafen Thalerhof gewesen und dort hat mein Vater uns einen 2-stündigen Steiermark-Rundflug gewidmet: Wir sind über den Dachstein und im Hochschwab Gebiet geflogen – das war für uns 15-Jährige ein herrlicher Flug.
Mein Austauschfreund Jean-Pierre hatte eine Kamera mit und am Abend, vor lauter Neugierde und Begeisterung über dieses schöne Erlebnis, hat er (das war damals noch üblich, das wird man heute gar nicht mehr so kennen) die Kamera aufgemacht und die Filmrolle mit dem Negativ herausgezogen – damit war der Film belichtet, sozusagen erleuchtet, aber im falschen Sinne, denn die Bilder waren nicht mehr brauchbar. Für mich erleuchtend war die Story deshalb, weil ich rund 3 Jahre später die Pilotenlizenz gemacht habe. Vielleicht auch deshalb, weil ich diese Fotos nie mehr gesehen habe. Ich wollte das schöne Erlebnis immer live in der 3-Dimensionalität und der Vogelperspektive erleben. Das ist etwas, das ich bis jetzt noch immer gerne mache und neben meinem Job, der mich auch herausfordert, kann ich darin einen guten Ausgleich finden.
Wer hat Sie erleuchtet?
Ich habe in meinem Leben drei Chefs und eine Chefin gehabt. Ich komme aus dem Polit-Beratungsbereich – das waren der Landeshauptmann Krainer, die Frau Landeshauptmann Klasnic, der Landesrat Paierl und jetzt mein Bürgermeister Siegfried Nagl, die mir allesamt in dem Sinne nicht nur als Chefs gegenübergestanden sind, sondern auch als Freund oder als väterlicher Begleiter oder Begleiterin. Was die Erleuchtung betrifft, war alles ganz unterschiedlich: Von dynamisch bis sanft, von wirtschaftspolitisch bis hin zu zukunftsorientiert ist mir alles von diesen Chefitäten vermittelt worden und ich profitiere sehr viel davon.
Was gefällt Ihnen an erLEUCHTEnd erzählt?
Ich finde das eine sehr interessante Initiative und Aktion. Ich habe ja über unser internes Marketing davon gehört und natürlich mein Interesse dafür bekundet, einmal die andere Seite von Wirtschaftskapitänen oder Führungskräften über dieses Medium zu zeigen: Dass wir keine Unmenschen oder nur Verwalter von Strukturen sind, sondern dass wir auch ein Leben mit und hinter uns haben. Deshalb habe ich mir gedacht, das ist eine gute Gelegenheit, eine sympathische Geschichte damit zu transportieren.
Warum haben Sie sich für diese Lampe entschieden?
Ich bin ja nicht nur energiegeladen, wenn ich das so sagen darf, sondern ich bin in meinem Verein der Oberlandler der „Liachtbauer“, weil ich seinerzeit in meiner Funktion die Energie- und Strombereiche der Holding Graz betreut habe. Ich weiß, dass eine Lampe mit Strom versorgt wird, traditionell aus der Steckdose und mit Kabel, die den Strom von alternativen Quellen oder Wasserkraft bezieht. Für mich war diese Lampe ein schönes Symbol, die die Glühbirne, die immer mehr in den Hintergrund rückt und durch LEDs abgelöst wird, zeigt, aber auch das Kabel, das zur Steckdose führt. Der Strom ist nicht selbstverständlich, sondern er kommt irgendwo her – das wollte ich mit der Lampe ausdrücken.