Physik, Ki und Innovation

Nikolaus Kawka

Geschäftsführung Zühlke Österreich

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Heute zu Gast bei erLEUCHTEnd erzählt

Mein Name ist Nikolaus Kawka. Ich bin 51 Jahre jung und bin Geschäftsführer der Zühlke Österreich. Zühlke ist ein Innovationsserviceprovider mit Schweizer Wurzeln. Ich leite den österreichischen Standort und wir unterstützen unsere Kunden dabei innovative Produkte, innovative Services zu entwickeln.

Was ist Ihre Story?

Ich würde Ihnen gerne die Geschichte rund um diesen Ausweis erzählen. Also Sie sehen auf dem Ausweis ein jugendliches Bild von mir und viele kyrillische Buchstaben. So schaut der aus und der Ausweis ist ein sogenannter Propusk, also ein Passierschein zu einem russischen Kernforschungszentrum. Ich habe in Russland 1994/95 meine Diplomarbeit als Physiker gemacht. Ich bin ursprünglich in Wien zur Schule gegangen, wollte eigentlich in die Geisteswissenschaften gehen, habe mir unterschiedliche Vorlesungen angehört. Eine darunter Erkenntnistheorie und ich bin im Hörsaal gesessen und habe mir gedacht, das was ich jetzt da höre, das entspricht dem Weltbild vor Einstein, vor der Relativitätstheorie. Ich muss Physik studieren und da spielt die Musik, da werden die Grenzen der Erkenntnis neu definiert. Ich habe dann relativ bald umgesattelt und habe an der TU Wien inskribiert und technische Physik studiert und habe mich auf Quantenfeldtheorie spezialisiert, die Wissenschaft wie die Materie sozusagen im Inneren funktioniert. Dann kam es im zweiten Abschnitt zu den Diplomarbeiten und alle meine studierenden Kolleginnen und Kollegen sind irgendwie nach Deutschland, oder nach Italien, oder in die USA, oder UK geflüchtet. Ich dachte mir, ich möchte gerne etwas tun, was mich ein bisschen out of context bringt und auch meine persönliche Entwicklung beflügelt. Und zweitens Physik ist ja auch als Sprache komplett universal und ich kann jetzt immerhin irgendwohin fahren, wo ich die Landessprache nicht sehr gut kann und da habe ich mich für eine Stelle bei dem russischen Kernforschungszentrum Dubna in der Nähe von Moskau beworben.

Das war 1994, zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Jetzt muss man wissen, dass Dubna ein bisschen ein geheimnisvoller Ort war. Also Dubna war in den 50er/60er-Jahren quasi der geheimnisvolle Thinktank der russischen Physik. Es war auf keiner Landkarte zu finden, also Ausländer durften da überhaupt nicht rein. Und man hat schon gewusst, das sind sehr gute Leute, aber was das eigentlich genau ist, das war komplett unklar. Ich habe dort meine Diplomarbeit gemacht, habe gelernt, dass ich in sehr schwierigen Umständen trotzdem in der Lage bin Ergebnisse zu erzielen. Also ich kann mich erinnern, ein Schuh war kaputt, das hat mich ungefähr eine Woche gekostet den Schuh reparieren zu lassen, war ein echtes Problem, es hat viel Schnee gegeben. Oder auch die Knappheit von Papier hat uns alle sehr beschäftigt. Ich bin dann wieder von Russland nach Österreich zurück und habe mir gedacht, ich möchte gerne etwas Praktisches machen. Das Praktische hieß, dass ich ein Kurt-Gödel-Stipendium für Artificial Intelligence bekommen habe und im Auftrag der Europäischen Union Textanalysen in Textdatenbanken gemacht habe. Also heute würde man sagen Artificial Intelligence, eigentlich Computerlinguistik. So habe ich zwei Jahre in Italien gearbeitet und bin dann frisch gebacken promoviert wieder zurückgekommen und wurde angeworben von einem Wiener Startup, das so in den letzten Wellen der Dotcom-Blase gesurft ist, leider nur kurz und es geschafft hat von Intel beauftragt zu werden für die Kontext 2000, also damals die weltgrößte Computermesse, eine Wissensmanagementlösung als Showcase für den damals neuen Pentium 4 zu entwickeln.

Also Intel beauftragt Wiener Start-up, gegründet von Architekten mit einer Showcase für den Pentium. Super Sache und mein Job war es diese Wissensmanagementlösungen weiterzuentwickeln und dann vor allem auch zu kommerzialisieren. So habe ich in relativ kurzer Zeit the hard way sehr komprimiert, manchmal auch relativ anstrengend einfach die Business Skills erworben, die ich dann eigentlich im weiteren Lauf meiner Karriere ausbauen konnte. Ich bin dann einige Jahre in Hagenberg gewesen. War dann auch schon als Unternehmer tätig, habe einen IT-Dienstleister aufgebaut und bin dann 2011 zu Zühlke. Und Zühlke ist mehr als ein IT-Dienstleister. Ich wollte eigentlich immer Dinge tun, die wirklich für meine Kunden Wert bringen, mit dem die sie schlussendlich Geld verdienen können und Zühlke mit diesem breiten Ansatz, als Innovation Service Provider war, der für mich vom Geschäftsmodell her extrem attraktiv und in den letzten Jahren mit der zunehmenden Digitalisierung in Österreich ist eigentlich das was wir tun immer wichtiger, relevanter geworden. Ich möchte sagen, ich habe die Entscheidung nie bereut und wir sind jetzt mit knapp 80 Mitarbeitenden hier in Wien sozusagen an der Mitte des Weges angelangt.

Wer hat Sie erleuchtet?

Also mein größtes Vorbild und auch mein Mentor ist der Professor Bruno Buchberger, der mittlerweile ein betagter, emeritierter Professor auf der Johann-Kepler-Universität in Linz ist. Buchberger war witzigerweise in Dubna vor mir der letzte Österreicher in den späten 60ern/ Anfang 70ern muss das gewesen sein und als ich in Dubna war wurde ich also fortwährend von betagten Russen auf den Punkt Buchberger angesprochen, ob ich den kenne. Die Russen haben offensichtlich geglaubt, dass alle Österreicher einander kennen. Mir war klar, das dürfte ein interessanter Typ sein. Der Buchberger hat in den späten 80ern ein desolates Schloss in Harenberg übernommen in einer strukturschwachen Region im Mühlviertel gelegen und hat in diesem Schloss einen Thinktank gebaut rund um das Thema Computermathematik. Aus diesem Thinktank ist mittlerweile ein Ort mit vielen hundert Arbeitsplätzen geworden. Buchberger, obwohl er wirklich einer der größten österreichischen Mathematiker ist, hat eigentlich immer darauf gedrängt die Kompetenz zu entwickeln, schwierige Dinge einfach und überzeugend zu formulieren. Das ist das aller wichtigste. Einer seiner Buchtitel heißt Mathematik, Meditation und Management. Ich glaube seine prominenteste Vorlesung auf der Uni, hat den stolzen Titel Thinking, Speaking, Writing da geht es darum, wie erkläre ich schwierige Dinge als Wissenschaftler so, dass ich andere damit überzeugen kann. Das hat mich extrem geprägt. Ich sehe mich nach wie vor als Vermittler zwischen der Sprache der Technik und der Sprache der Naturwissenschaftler, Sprache der Mathematik, Informatik, Physik auf der einen Seite und auf der anderen Seite dem womit unsere Kunden schlussendlich Geld verdienen.Das ist für mich eine sehr spannende Aufgabe und vielleicht auch so was wie ein Lebensmotto geworden.

Was traut man Ihnen eher nicht zu?

Da gibt eine lange Liste, die ich da jetzt nicht vor der Kamera sagen möchte, aber eine Sache, die ich mir selbst nicht zugetraut habe: Ich habe immer mit dem Wassersport geliebäugelt und habe einen Kollegen im Vertrieb, denn Andreas Pfleger und habe mit ihm letztes Jahr einige lange Autofahrten zurückgelegt und Andreas Pfleger hat mir erfolgreich den Floh ins Ohr gesetzt und gesagt: „Wenn das Wetter wieder schön ist und der Lockdown dann vorbei ist, dann zeige ich dir Stand-Up Paddeln.“ Das Problem war, der Lockdown war in Mai vorbei und es war irrsinnig kalt und er war angezogen ich war natürlich in der Badehose. Wir waren im Mai auf der alten Donau in Wien und er hat mir Stand-up Paddeln gezeigt. Ich bin oft ins Wasser gefallen, es war furchtbar kalt, aber seither bin ich Stand-up Paddler und habe mittlerweile auch ein eigenes Board gekauft und fahr jetzt wie Wilder durch die Gegend.

Was gefällt Ihnen an erLEUCHTEnd erzählt?

Ich find die Idee extrem charmant und mir hätte es als junger Absolvent extrem geholfen Unternehmen kennenzulernen über eine persönliche Geschichte, die vom Management erzählt wird und ich möchte das gerne unterstützen.

Warum haben Sie sich für diese Lampe entschieden?

Diese Lampe hat mich angesprochen, eigentlich mit einer Assoziationskette. Ich habe zunächst an den Heizstrahler, oder an den Radiator, gedacht und dachte mir, der Heizkörper, der strahlt die Wärme und diese Lampe schaut genauso aus. Sie strahlt das Licht. Das hat auch einen Bezug zu unserem Unternehmen, weil wir als Innovation Service Provider oft Innovation aus etablierten Branchen nehmen und in andere Branchen transferieren, also das Cross Industry Innovation und diese Lampe ist jetzt für mich auch ein bisschen ein Beispiel für Cross Industry – vom Heizkörper zu Lampe.

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