Heute zu Gast bei erLEUCHTEnd erzählt
Mein Name ist Michael Velmeden, ich bin Geschäftsführer der cms electronics und die cms electronics produziert die Elektroniken, die wir heute alle in unseren Produkten, in unseren Anwendungen, verwenden.
Was ist Ihre Story?
Sie haben mich gefragt, was für mich eine wichtige Story in meinem Leben gewesen ist. Da habe ich nachdenken müssen und da ist mir ein Thema eingefallen, was mich nie losgelassen hat: mein erstes Bewerbungsgespräch. Wobei gar nicht das Gespräch der entscheidende Punkt war, sondern erstmal die Hinfahrt zum ersten Bewerbungsgespräch. Sie müssen sich vorstellen: Student, jahrelang keinen Anzug getragen, also hat man sich schon mal in den Anzug gequetscht … gezwängt. Dann war ich mit einem alten Ford Escort unterwegs auf der Fahrt nach Frankfurt, zum ersten Bewerbungsgespräch zu einer Bank. Plötzlich, auf halber Strecke, gab es große Rauchschwaden, Wassertropfen auf die Frontscheibe. Ich bin den ersten Parkplatz angefahren und der Kühler war defekt. Total hilflos schaue ich erstmal auf die Uhr und habe mir gedacht: „Mein Gott!“ Dann kam ein Bundeswehrfahrzeug vorbei und aus meiner Zeit noch während der Bundeswehr wusste ich, die müssen Wasserkanister haben. Ich habe dann mit viel Aufwand versucht den Soldaten diesem Wasserkanister abzukaufen, die natürlich total erschrocken waren, weil so was wird kontrolliert, und gegen 20 (damals noch DM) waren sie bereit mir den Wasserkanister zu überlassen. Die Fahrt dahin weiter war: alle Viertelstunde anhalten, Wasser nachfüllen.
Ich war total zufrieden, schaute auf die Uhr und dachte: „Das ist jetzt geschafft.“ Kurz vor Frankfurt, an einer Tankstelle, nochmal der Halt – kein Wasser mehr. Aber es ließ sich auch nichts mehr nachfüllen, es floss sofort unten raus. Da habe ich gedacht: „Was? Kurz vorm Ziel, das kann nicht sein.“ Da stand eine Dame, die hat gerade getankt. Allerdings war sie stadtauswärts unterwegs und ich in meiner Energie – ich wollte dahin – bin hingerannt und habe gesagt: „Würden sie mir einen Gefallen tun? Sie müssen mich in die Innenstadt bringen, zu der Adresse.“ Die Dame schaute mich an: „Ich bringe hier doch niemanden…“ Dann brachte mich die Dame zum Bewerbungsgespräch. Sie fuhr eine Viertelstunde in die Innenstadt. Ich war ganz aufgeregt, endlich war ich dort!
Dort habe ich mich vorgestellt und gefragt, ob ich zur Toilette kann, mir die Hände zu säubern. Ich wurde empfangen und die erste Frage war: „Haben sie keinen Mantel?“ Ich war vollkommen irritiert, ich war einfach so stolz endlich da zu sein. Ich war froh, dass ich als Student einen Anzug hatte. Dann, im Bewerbungsgespräch, war ich noch total aufgewühlt und wusste nicht, wie ich beginnen sollte. Mir ist dann eingefallen: „Sagen Sie, ich finde es fantastisch, wie organisieren sie das, solche Prüfungen Ihren Bewerbern aufzulegen?“ Das war der Ice-Breaker. Es war ein wunderbares Gespräch. Ich hatte ein gutes Gefühl, als ich nach Hause gefahren bin, allerdings nicht mit dem Auto, sondern im Zug. Mein Auto musste in der Werkstatt bleiben.
Das ist, glaube ich, auch nochmal ganz entscheidend, habe ich mich nicht entschieden dort meine Stelle anzutreten, obwohl ich ein Angebot bekommen habe. Denn das war eine Bank, und ich habe mich entschieden in die Industrie zu gehen. Weil genau das war meine Vorstellung: ich wollte gerne in der Industrie arbeiten. Und ich denke, das ist auch die Quintessenz der Geschichte.
Für mich war wichtig das Bewerbungsgespräch. Und man kann sehen, wenn man etwas im Kopf hat, kann man es erreichen – trotz aller Widrigkeiten. Weil wenn man es im Kopf hat, hat man auch eine gute Entscheidung, in die man gehen will. Und meine Entscheidung war dann – trotz dieses tollen Abenteuers – nicht in die Bank zu gehen, sondern in der Industrie zu bleiben, was eine richtige Entscheidung war. Denn ich bin in die Elektronikindustrie gegangen und habe auch meine Karriere in der Elektronikindustrie verbracht.
Wer hat Sie erleuchtet?
Die Frage, welcher Mensch, ist zu wenig, weil es ist nicht ein Mensch, der einen inspiriert. Sondern man hat in jeder Phase Menschen, die einem helfen, und ich glaube, es ist notwendig. Ohne jemanden, der einen unterstützt und fördert, kann man sich nicht entwickeln. Das kennt man – ich glaube, das kann jeder sehen – schon aus der Schulzeit heraus. Es gibt Lehrer, die haben einen gefallen, es gab Lehrer, die gingen, und es gab Lehrer, da wäre man lieber raus gegangen. So ist es, glaub ich, auch im Berufsleben. Man braucht seinen Mentor und man braucht den Mentor in jeder Phase. Mich haben sie begleitet sowohl zu Beginn meiner Karriere. Einfach, dass man lernen konnte. Dann im Laufe der Karriere für die Entwicklung. Und dann – eher zum Schluss – auch für die Selbstreflektion, die ja ganz wichtig ist, um noch mal zu überlegen, ob das, was man tut, wirklich richtig ist. Das sind wirklich mehrere Menschen gewesen. Und daneben gibt es die Menschen, die einen permanent begleiten. Das ist die Familie, vor allem meine liebe Frau, die einen dann auch weiterhin unterstützen.
Was traut man Ihnen eher nicht zu?
Also ich denke, es gibt ganz viele Sachen, die man mir eher nicht zutraut. Das ist ganz logisch, weil man kann so viele Dinge nicht. Aber was mir bestimmt keiner zutraut – und wo die auch häufig Recht haben – ist, dass ich nicht sehr musisch und künstlerisch begabt bin, aber gleichzeitig mag ich Kunst und Musik. Aber meine Begabungen dahin sind wirklich ganz, ganz minimal.
Was gefällt Ihnen an erLEUCHTEnd erzählt?
Ich fand es spannend, dass das ein anderes Format ist, um Unternehmen vor den Vorhang zu führen. Und einfach auch sichtbar zu machen. Das fand ich eine tolle Idee. Und deshalb habe ich mich entschieden, nach Empfehlung unserer Personalabteilung, dass das eine tolle Sache ist, auch mitzumachen.
Warum haben Sie sich für diese Lampe entschieden?
Die Lampe, die neben mir steht, ist ganz einfach deshalb gewählt, weil sie schlicht ist – das gefällt mir – und trotzdem ein warmes Licht abgibt.
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