Heute zu Gast bei erLEUCHTEnd erzählt
Mein Name ist Michael Jaindl. Ich bin Geschäftsführer der AlpenSan GmbH und verschiedener anderer Unternehmungen und die Tätigkeiten in allen diesen macht einfach unglaublich viel Spaß.
Was ist Ihre Story?
Ich hatte in meiner Vergangenheit das Vergnügen mittlerweile zehn Unternehmen zu gründen, oder bei der Gründung hilfreich und dienlich dabei zu sein. Das war aus unterschiedlichen Branchen eigentlich, also in der Alternativenergie, Windkraft, Solarthermie, in den letzten Jahren verstärkt in der Photovoltaik. Es hat sich ergeben, dass wir gemeinsam mit meinen Kollegen zusammen (es war eine gemeinschaftlich entwickelte Story) Die letzte Gründung, die ich mit drei Kollegen durchgeführt habe, war eben die AlpenSan, in deren Räumlichkeiten wir uns heute befinden. Da geht es um die Produktion von medizinischen Gesichtsmasken. Jetzt möchte man annehmen, dass das nicht unbedingt ein Thema ist, welches das wöchentliche Abendland besonders befasst. Wir haben in der letzten Zeit, den letzten Jahrzehnten eigentlich, wenn man so will, die Erfahrung gemacht, dass die Produktion mehr und mehr Richtung Fernost verlagert wird. Und warum nicht auch mit so einem vergleichsweise langweiligen Produkt, wie einer Mund-Nasen-Schutzmaske. Natürlich ist das Produkt ein Kind seiner Zeit, aus bekannten Gründen. Seit fast einem Jahr plagt uns die Gesundheitskrise zum Thema Corona und der Bedarf an solchen Schutzartikeln ist natürlich entsprechend gestiegen. Da haben wir uns gedacht: „Na gut, da können wir eventuell etwas machen dazu.“ Wir trinken ein Bier dazu und man überlegt sich die Möglichkeiten und das nächste was einem einfällt ist der Handel.
Man schaut sich eine stabile Lieferkette an und dann geht es natürlich schon los. Vielleicht sucht man schon Zugang zum Kunden und dann geht die Reise los. Es hat sich herausgestellt, dass das nicht so einfach ist. Die Produktion in Europa ist quasi auf Niveau Null. Sogar das Rohmaterial wird gegenwärtig verstärkt wieder, aber zu der Zeit, als wir die Idee geboren haben oder entwickelt haben, ist das Rohmaterial weitgehend um den halben Erdball verschifft worden und den fertigen Produkten ganz zu schweigen. Da hat es sich wieder einmal gezeigt, naja, in klassischer österreichischer Manier, das bringt überhaupt nichts. Das kann man schon nicht mehr hören. Das hat auch die gesamte Historie davor, sei es in der Photovoltaik, sei es im Dienstleistungsbereich, es war überall das gleiche. Es macht eh schon jeder und der andere kann es viel besser. Da hat es mich und meine jeweiligen Kollegen angefangen zu kitzeln. „Das glaub ich nicht, wieso sollten es die anderen besser können? Was ist der Punkt eigentlich, an dem besser Sein können, oder was ist denn daran besser?“ Wenn man sich das anschaut, wird es interessant. Dann fängt man an das Produkt zu zerlegen in seine Bestandteile, einerseits natürlich physisch, aber auch logisch und logistisch. Was ist daran so toll? Was fehlt eigentlich einem potenziellen Kunden? Und da hat sich herausgestellt, wenn man wieder zu den Mund-Nasen-Schutzmasken kommt: Das, was daher kommt das ist zum Teil von sehr zweifelhafter Qualität. Man hört es auch regelmäßig in den Medien, dass die Versorgungslage gut ist, Qualität leider lau. Hoppala, ist leider schon zu spät, wir haben schon Millionen davon gekauft. Insofern muss man schon sagen… um ein Zitat heranzuziehen, das irgendwo dem Winston Churchill zugeschrieben wird, oder sagen wir die meisten seiner Zitate kommen gar nicht von ihm, aber egal: „Never let a good crisis go to waste.“ Schauen wir mal. Woran krankt es denn? Wo könnte man wirklich was g‘scheits machen? Dann stellt sich heraus, dass die ganzen Lieferketten eben zweifelhaft sind. Die Leute zaubern Zertifikate aus dem Hut, auch schon egal, Hauptsache das Material ist da und man kann wenigstens irgendwas machen. Und wenn man da den Fuß in die Tür bringt beim Kunden und sagt: „Schau her. Wir sind in der Lage in Österreich zu produzieren, zu einer vernünftigen Qualität und zu einem vernünftigen Preis. Das geht, bitte hier haben wir den Beweis.“ Dann schaffen wir es auch nicht nur die Krise für sich selbst zu nutzen und großartig als Kriegsgewinner aufzustellen, sondern auch auf lange Frist den Absatzmarkt bedienen zu können mit etwas, das tatsächlich vernünftig ist. So, was
passiert als nächstes? Das gleiche, wie in anderen Geschäftsideen. Man wird durchaus erfolgreich. Nach wie vor betreibt man das gleiche. „Ja, auf das wären wir auch gekommen, wenn wir rechtzeitig die Idee gehabt hätten.“ Und da wären wir wieder beim Thema vom Ei des Kolumbus, der im auslaufenden Mittelalter einfach seine Kollegen zitiert hat. Denn das gekochte Ei lässt sich sehr wohl senkrecht auf die Tischplatte stellen. Man nimmt es hin und macht einen Pecker unten hinein und dann steht es da. Dann sagten sie, darauf wären wir auch gekommen. Ja klar! Man muss ja nur drauf kommen zum richtigen Zeitpunkt, mit den richtigen Leuten, vielleicht, dass man hoffentlich noch einen Absatzkanal hat und eine entsprechende Motivation dahinter. Dann schafft man das auch, dass man Ideen umsetzen kann, die vorher eigentlich komplett abgeschrieben werden.
Nachher haben es alle besser gewusst. Aus diesem Grund gehe ich auch davon aus, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange war. Meine Kollegen und ich haben 1000 Ideen, die noch auf Sinnhaftigkeit abzuprüfen sind. Das ist nicht immer alles gleich gescheit, aber wahrscheinlich bleibt die eine oder andere übrig, die es doch Wert ist, verfolgt zu werden. Ich freue mich, wenn das bei uns klappt und ich freue mich, wenn das bei jemanden anderen klappt. Es gibt nichts Schöneres, als zu sehen, wie die Idee zu einem Produkt und dadurch tatsächlich der Wachstum größer wird. Das ist sehr schön und sehr befriedigend.
Wer hat Sie erleuchtet?
Ich glaube es wäre fair zu sagen, dass das mein Professor und Doktorvater der TU Graz. Professor Magele, der nebst der Wissenschaft gesagt hat: „Leitln, geht’s irgendwas an, was euch Spaß macht“ Weil sich in ein Schema zu passen, funktioniert für die meisten Leute ganz gut, für manche nicht. Da möchte ich schon sagen, er hat nicht nur mich, sondern auch diverse Mitstudenten stets ermutigt in die Richtung was zu tun. Und aus dem heraus ist dann auch meine erste Gesellschaft entstanden.
Was traut man Ihnen eher nicht zu?
Persönlich sind wir wahrscheinlich wieder bei der Musik und das ist gut so. Ich bin mehr auf der Konsumentenseite, professionell möchte man annehmen, dass das mittlerweile aus dem Weg geräumt ist. Aber das Entwickeln und das marktreif machen und halten von Ideen, ganz konkret Maskenproduktion zum Beispiel, das hat uns keiner zugetraut.
Was gefällt Ihnen an erLEUCHTEnd erzählt?
Weil es mir Spaß macht. Ich finde die Idee interessant. Ich finde die Klientel und die Vorredner interessant. Man erfährt Dinge von spannenden Menschen, die man sonst nicht erfahren hätte.
Warum haben Sie sich für diese Lampe entschieden?
Sie ist ein wenig experimentell und schnörkellos, das gefällt mir, und stellt trotzdem etwas Lässiges, erleuchtendes, wenn man so will, dar.
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