Heute zu Gast bei erLEUCHTEnd erzählt
“Also ich bin Karl Heinz Dernoscheg und habe die Funktion des Direktors der WKO Steiermark, eine Funktion, die mir sehr viel Spaß macht. Seit 2014. Ansonsten Jurist, Betriebswirt und international ein bisschen unterwegs gewesen. Und jetzt in der Steiermark mit großer Begeisterung im Unternehmen der Unternehmer tätig.
Was ist Ihre Story?
Nachdem Sie mich aufgefordert haben, eine Geschichte aus meinem Leben zu erzählen, sind mir natürlich unzählige Geschichten eingefallen. Einige eignen sich aber absolut nicht dazu aufgezeichnet zu werden. Deswegen bin ich auf der sicheren Seite geblieben, obwohl man mit Menschen zu tun hat, wenn man die Möglichkeit hat als Führungskraft oder Kraft in einem Team zu arbeiten, dann gibt’s doch sehr viele wunderbare Erlebnisse. Aber ein Erlebnis war für mich besonders prägend, vor allem, weil wir was Neues damit einführen konnten in unserer Organisation. Etwas was wahrscheinlich nachhaltig wirkt. Ein Mitarbeiter ist vor einiger Zeit zu mir gekommen und hat mir so nebenbei erzählt: “Es ist so schwer meinem Kind zu erzählen was ich tu!”
“Sag ich, ja erzähl mir was heißt das?”
“Ja die sind in der Schule gefragt worden was macht der Papa und da haben alle gewusst was ein Arzt ist, was ein Tischler ist, was ein Rettungsmann oder ein Feuerwehrmann ist. Und er hat halt gesagt, er arbeitet in einem Büro in der WKO.”
Das hat sich zwar gereimt aber das Kind wusste nicht was es damit anfangen soll. Einerseits weil die Organisation niemand so genau kennt, was hier alles passiert, wie viele unterschiedliche Tätigkeiten hier sind und was man in einem Büro tut. Und dann haben wir lange herumgerätselt und theoretisiert und zweitens wie erzählt man das dann so, dass es ein Kind weitererzählen kann. Und dann haben wir gesagt, das machen wir ganz anders: Lad das Kind einfach einmal ins Büro ein und zeig es ihm. Das ist wohl das einfachste und das wir da nicht früher darauf gekommen sind, war für mich eine große Überraschung. Und dann haben wir gesagt, wir machen überhaupt einen Tag der offenen Tür. Jeder der Lust hat, kann seine Kinder mitbringen. Und das war ein ziemliches Gewurle im ganzen Haus. Wo die Kinder einen halben Tag hier verbringen können, ein bisschen herumschauen und die Kolleginnen und Kollegen vom Papa und Mama kennenlernen. Und das ist dann so toll geworden, dass wir inzwischen auch eine Weihnachtsfeier mit Kindern daraus machen. Wo sie wieder mal am Arbeitsplatz von den Eltern sind. Und ja jetzt sind wir soweit, dass wir eigentlich darüber nachdenken wie schaffen wir es, dass sie nicht jeden Tag mit ins Büro kommen? Nein, das ist ein Scherz, aber nur da hat man wieder eines gesehen, meiner Ansicht nach etwas sehr Wichtiges. Man soll nicht allzu viel herum theoretisieren, sondern die Dinge einfach sehr schnell machen. Das geht auch sonst im Leben oder Beruf. Und wie gesagt, das sind die schönen Tage, die ganz besonderen schönen Tage, hier im Haus. Wo man sieht, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Partner mitnehmen und ihre Kinder mitbringen und ihnen zeigen, da arbeite ich, das ist mein Umfeld, das ist die Umgebung. Und wir kommen dann auch dazu, der Präsident und meine Wenigkeit, und begrüßen auch nach Möglichkeit jeden und jede und so bekommt das Ganze von der Anonymität eines Arbeitsplatzes einen ganz anderen Touch. Oder eine andere Wirkung.
Wer hat Sie erleuchtet?
Das ist eine ganz einfache Antwort: Mein erster Chef. Das war in der Volkswirtschaftsgesellschaft. Ich war ein Student und hatte das wirklich ganz große Vergnügen, das Privileg eine Persönlichkeit, die wirklich Führung nicht gelernt, sondern gelebt hat, kennenzulernen. Vom ersten Tag an wurde mir enormes Vertrauen entgegengebracht und als zweites wurden mir Dinge immer sehr schnell delegiert und immer Verantwortung übergeben. Und der liebste Spruch, an den ich mich erinnern kann, war: Übernimmst du das? Und ja, kann ich mich darauf verlassen? Dann streich ich es aus meinem Gedächtnis. Und das ist eine unheimliche Anerkennung für einen jungen Menschen gewesen, dass ein erfahrener Chef einfach sagt “Ich verlass mich auf dich, ich denke gar nicht mehr daran, weil ich weiß, dass du es gut machen wirst”. Und der hat auch sonst diesen partizipativen, menschlichen Führungsstil gehabt. Wenn ich von meinem ersten Chef spreche, dann meine ich Dr. Peter Ertl, der ja auch in der Steiermark als Bildungsfachmann sehr bekannt und markant ist.
Was gefällt Ihnen an erLEUCHTEnd erzählt?
Einerseits kann man Ihnen schwer etwas abschlagen (und das gefällt mir) und das Zweite was mir sehr gefällt, ist dieses Storytelling mit der Absicht, dass man die Persönlichkeit hinter der Funktion zeigt, denn das Interessante ist ja, das man oft als Funktion und nicht als Person wahrgenommen wird. Ist auch wichtig, damit man auf dem Boden bleibt. Für jede Führungsposition ist es wichtig, dass sie das auch weiß. Dass sie eine Funktion ausübt, ein Mensch bleiben muss, aber wenn man das zeigen kann, dass an jeder Position einfach Menschen sitzen, normale, stinknormale Menschen, die halt in Ihrer Funktion hoffentlich erstens einmal ordentlich für die Funktion vorbereitet sind und zweitens ihren Job mit Begeisterung ausüben. Wenn sie das mit dieser Serie bezwecken, dann hat das einen großen Wert, vor allem für die Jugend.
Warum haben Sie sich für diese Lampe entschieden?
Das hat mit Ihnen zu tun, denn sie an die Lange Nacht der Bewerbung erinnert. Da ist mir das Sternchen bekannt vorgekommen. Es hat jetzt nichts mit Weihnachten zu tun, sondern eben mit ihren Sternen, die sie immer so schön in unseren Europasaal verteilen.”
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