Heute zu Gast bei erLEUCHTEnd erzählt
Mein Name ist Georg Tilg. Ich bin Eigentümer der Captura Unternehmensgruppe. Wir verkaufen Anlegerwohnungen mit einem rundum Sorglospaket, das wirklich von jedermann erworben werden kann. Der Markenname diesbezüglich ist ImmoPension.
Was ist Ihre Story?
Nachdem ich seit mehr als 31 Jahren selbstständig bin, habe ich auch die eine oder andere wirtschaftliche Höhen- und Tiefenlage miterlebt und eine spezielle Geschichte, die mich bis heute prägt, möchte ich erzählen. Ich habe mit 19 Jahren bereits begonnen mit dem Vertrieb von Versicherungsprodukten auseinanderzusetzen. Ich habe in einem klassischen Strukturvertrieben einer relativ kleinen Firma begonnen Lebensversicherungen zu verkaufen, ist mir relativ gut gelungen. Ich habe das anfänglich nebenberuflich gemacht und noch circa 3-4 Monaten der Nebenberuflichkeit hatte ich einen Tag mit Verkaufshighlights und konnte an einem Tag mehr Provision verdienen als in einem ganzen Monat in meinem angestammten Beruf. Was für mich zu Entscheidung geführt hat, das ist genau, was ich haben will. Hinarbeiten, viel Geld verdienen. Das heißt der Motor war da nicht viel Geld verdienen, viel arbeiten, sondern ich kann mit wenig Zeitaufwand ein gutes Leben führen.
Strukturvertriebe, wenn sie bekannt sind, funktionieren aber nicht so. Ein Strukturvertrieb funktioniert nur dann, du musst mehr Geld verdienen und am einfachsten ist der Motor eines Strukturvertriebs gibt einfach mehr Geld aus, weil da bist du gezwungen Geld zu verdienen. Das ist klarer weise bei einem 19 bis 20-Jährigen nicht sehr schwer zu motivieren und dementsprechend bin ich auch auf den verschiedenen Wolken dahin geschwebt. Ich habe mit 21 Jahren bemerkenswerterweise in einem Monat erstmals 100.000 Schilling verdient. Wenn heute ein 21-Jähriger 100.000 Schilling verdient, kann man sich ungefähr vorstellen, ich sag einmal auf Steirisch, was ihm da ein Blech weg biegt, mir genauso. Das hat gegipfelt, als ich in der Früh aufgestanden bin mit einem sehr schönen Auto beim BMW-Händler vorbeigefahren bin und am Nachmittag mit 525-BMW geleast habe, weil ich nicht wusste, wofür, aber das hat eben dazu gehört. Bis ich zu meinem 23 Lebensjahr zu einem Punkt angekommen bin, wo (ich weiß nicht ob das heute noch der Fall ist also ich kann es jetzt nicht mehr sagen) aber wenn man die Bankomatkarten rein schiebt in den Bankomat und da steht dann drüber “Bitte setzen sie sich mit ihrer Bank in Verbindung”.
Dann gehe ich in die Bank in Gratkorn, meine damalige Bank, da muss etwas mit dem Bankomaten los sein, die Karte kommt nicht mehr raus, ich solle reinkommen und mit Ihnen reden. Sagt er: “Ja, ja, Herr Tilg”, dann schaut er auf dem Kontoblatt nach und sagt: “Haben Sie eine Kreditkarte auch?” Ich sage: “Ja, freilich.” Ich hole die Kreditkarte raus, nimmt er sie und schneidet sie im Schalterraum mit der Schere durch und sagt: “Jetzt nicht mehr.”
Im Endeffekt war mein Konto mit 160.000 Schilling überzogen und ich habe keine Möglichkeit mehr gehabt zu Geld zu kommen. Ich musste damit 23 Jahren, bin gerade Vater geworden, der Sohn war zwei Monate alt, bin gerade in unsere Mietwohnung eingezogen. Ich musste dann mit der Situation umgehen, wie soll das jetzt funktionieren und habe mich mit meinen wirtschaftlichen Zahlen erstmals auseinandergesetzt, denn für mich war Geld: Wenn es reinkommt wird es ausgeben und wenn es morgen reinkommt, gebe ich es gestern aus. Also die Lebensphilosophie. Ich bin draufgekommen, 160.000 Euro ist es das Konto im Minus, Schilling, Entschuldigung, Euro wären damals zu viel gewesen. Meine Fixkosten haben sich mittlerweile auf 45.000 Schilling belaufen, der durchschnittliche Verdienst aber nur bei 30.000. Ich bin jemand der aber immer sehr zahlenaffin war und eigentlich gut mit Rechnen und mit Planen und sonstiges umgehen konnte. Ich bin wirklich gesessen und habe gerechnet, was müsstest du tun und wer kann dir helfen?
Ich bin dann schlussendlich zu einem Ergebnis gekommen: In der Situation kann dir so keiner helfen und aus dieser Situation kannst du so nicht rauskommen. Weil wenn du 360.000 Schilling hinten auch bist, 45.000 brauchst und nur 30 verdienst, da kannst du rechnen so lange du willst, da kommt nie ein Plus. Das war damals quasi das Scheideweg in meinem Leben, entweder gehst du zurück, wo du hergekommen bist, und versuchst den nächsten 20 Jahre vielleicht meine Schulden abzubauen oder sagst, ich versuche das Thema anders zu lösen. Das Einzige, was mir eingefallen ist, dass ich das Problem von mir komplett weg gegeben habe. Das soll heißen es wird ja kein einziger Abbucher mehr am Konto zugelassen, mir wurden Rechnungen zugeschickt. Ungeöffnete Kuvert haben sich gesammelt (und das ist immer noch eine Metapher) und eine Schuhschachtel genommen. So wie die Post gekommen ist, habe ich die Rechnungen in die Schuhschachtel einsortiert. Am Monatsende habe ich mit meiner Firma vereinbart, bitte mir einen Scheck geben und bitte nicht überweisen, das Geld kriege nie mehr zurück. Ich bin mit dem Scheck zur Bank gegangen, habe das Geld Bar behoben. Dann habe ich auf der einen Seite eine Schachtel mit anfänglich 30 40 50 Kuverts, während auf der anderen Seite einen Stapel 1000 Schilling Scheine. Den ersten 1000 habe ich für mich heruntergenommen, mit dem durfte ich ein Monat auskommen. Das zweite, was ich bezahlt habe, war die Miete, wo meine Freundin und mein Kind gewohnt haben. Und das dritte, das war aus Prestigegründen, war mein Handy. Denn damals war der Handy Betreiber sehr schnell, also ab dem Zeitpunkt, wo du nicht bezahlt hast, wird es abgedreht und es kommt “Tudlulu” und jeder hat gewusst, er hat seine Handyrechnung nicht gezahlt. Das wollte ich mir ersparen und über alles sämtlichen anderen Rechnungen habe ich mir keine Gedanken gemacht. Es war ganz automatisiert, ich habe in Kuvert aufgemacht, da ist drinnen gestanden 632 Schilling, habe das hinterlegte, habe 632 Schilling draufgelegt und habe die Schuhschachtel abgearbeitet, ohne zu wissen was dahintersteckt, weil mein Problem kann es nicht sein in meiner Welt, weil ich kann es nicht lösen.
Dementsprechend haben sich viele Sachen abgespielt mit der Zeit. Ich bin mit dem Auto auf der Autobahn stehen geblieben kurz vor der Abfahrt. Ich musste zu einem Termin, habe das Auto am Pannenstreifen stehen lassen, bin zu Fuß zum Termin gegangen und habe danach geschaut, wie ich mein Auto wieder dort wegbringe. Für mich war es faszinierend, dass ein Auto vollgetankt ist. Das habe ich mir nicht leisten können. Es kommt jemand zu uns in die Firma und sucht den Herrn Tilg. Frech war ich immer schon. Meine Frage war: “Was brauchen Sie denn von ihm?” “Er kommt von der BMW-Leasing” Sage ich: “Der Tilg sitzt normal da hinten, ist jetzt aber nicht da, soll ich ihm etwas ausrichten?” “Sagen Sie ihm, er soll mich anrufen und gibt mir die Visitenkarten.” Das Leasing habe ich sicher nicht gezahlt, weil das war in der Schuhschachtel noch nicht dran. So hat verschiedene solcher Themen gegeben, der Exekutor war mittlerweile ein guter Bekannter von mir. Er ist gekommen und hat gesagt: “Sie wissen ich muss kommen, aber Ihnen gehört eh nichts” Das gehört der Freundin, das dem Bruder, das der Mutter, mir gehört nichts. Und das hat sich zwei Jahre lang hingezogen.
Eine Erkenntnis in den zwei Jahren war, ich habe begonnen damals Geld aufzubauen, weil es bis zum heutigen Zeitpunkt (das will ich auch jedem empfehlen) befriedigen. Ich habe damit begonnen 100 Schilling pro Monat auf ein Sparbuch zu legen. Dann waren es einmal 300 Schilling, weil es ist befriedigender, wenn man sagt ich habe tausend Schilling Plus, als ich habe statt 160.000 Minus nur 159.000 Pinus. Das hilft keinem Menschen. Die erste Erkenntnis war ich baue mir quasi parallel Geld auf. Die zweite Kenntnis: mit 25 Jahren war ich aus dieser Misere heraus. Ich würde es keinem Empfehlen, ich habe teilweise für Rechnungen für 50 Euro 500 Euro gezahlt, mit Exekution und Klage. ich habe es nicht mitgekriegt, weil ich es emotional nicht verarbeiten hätte können. Mit 25 Jahren war ich raus. Ich habe bis zum heutigen Zeitpunkt in meinem Leben nie mehr einen Kontorahmen gehabt, einen Kredit gehabt, ein Leasing – hatte da nichts, null. Würde ich auch mein Leben nie mehr machen. Das Einzige, was wirtschaftlich finanziert wird sind Wohnungen oder Immobilie, wenn ich diese kaufe, die sich selbst rentiert. Das war die erste Erkenntnis. Die zweite, wenn ich heute vor Entscheidungen in meinem Leben stehe und sage was machst du, wenn es, wenn es wirklich schief geht? Dann nehme ich wieder eine Schuhschachtel, mit der wirst du das Thema schon lösen. Das hat mich aber schlussendlich so befreit, dass ist wirtschaftlich wirklich in sehr jungen Jahren sehr, sehr weit gekommen bin. Bis heute hatte ich eigentlich mit dem Thema nie mehr Probleme gehabt und ich wirtschaftlich gut situiert dastehe.
Wer hat Sie erleuchtet?
Auf meinem Weg nach oben hat mir speziell ein Mensch inspiriert, der mich in jungen Jahren begonnen hat unter seine Fittiche zu nehmen, mich aufgebaut hat, mich wirklich weitergebracht hat, mir sehr viel beigebracht hat, aber schlussendlich auch an Grenzen geführt hat, beziehungsweise über Grenzen hinaus, die nicht mehr rechten, sondern nicht mehr sinnvoll, oder was auch immer, gewesen sind. Also wirklich bis an die an die Psyche, die schlussendlich bei mir sogar in einem Burnout gegipfelt hat. Nachdem ich dann quasi meinen ersten Ruhestand angetreten bin mit mit 32 habe ich mein wirtschaftliches Leben beendet und mit 35 habe ich es wieder begonnen. Diese Person hat mich in vielerlei Hinsicht geprägt, auf der einen Seite sehr viel erlernt, aber auf der zweiten Seite bis heute ist es für mich ein Abgleich, wie hätte er es gemacht und wie sollte ich es nicht machen. Das heißt nicht dem nacheifern, sondern eher wirklich als gutes Bild zu sehen, wie sollte man es richtig machen und wie sollte man es nicht machen, damit es langfristig und nachhaltig auch funktioniert.
Was traut man Ihnen eher nicht zu?
Was traut man mir eher nicht zu? Ich glaube eher, was man bei mir nicht vermuten würde ist, dass für mich Geld keine Wertigkeit hat. Das heißt, ich habe mit meinem fünfzehnten Lebensjahr bei der Frage im damaligen Polytechnikum (ich bin ganz normal aus einem Lehrberuf entstanden) Was möchtest du später mal werden? Meine Antwort darauf: “Ist mir eigentlich wurscht, ich höre mir 30 Jahren zu arbeiten auf. Entweder weil ich zu viel Geld habe oder zu wenig” Beides ist für mich emotional 100 Prozent gleichwertig. Der Weg ist in die Richtung gegangen, dass es eher zu viel geworden ist, aber was man mir wahrscheinlich nicht zutraut, oder glaubt, wenn mir morgen mein wirtschaftlicher Background genommen wird, ist mir das jetzt relativ egal. Entweder baue ich es mir wieder auf, oder brauche es im Regelfall eh nicht.
Was gefällt Ihnen an erLEUCHTEnd erzählt?
Der erste Grund ist, weil meine Marketing-Chefin gesagt hat: “Bitte bei dieser Dame bist du in guten Händen. Sie macht etwas Gescheites, die kann das gut.” Und der zweite Grund war, je mehr Videos von mir im Umlauf sind, desto besser. Das kann mit geschäftlich nur guttun. Die beiden Gründe in Summe haben mich dazu bewogen, dass ich mitmache.
Warum haben Sie sich für diese Lampe entschieden?
Diese Lampe hat für mich jetzt keinen Symbolwert, oder besonderen Hintergrund: Sie war von denen, die man zur Verfügung gestellt bekommt, für mich die schönere. Sie hat mich angesprochen, ich kann nicht sagen, was mich dabei angesprochen hat.
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