Heute zu Gast bei erLEUCHTEnd erzählt
Mein Name ist Gruber, Franz und bin Pflegedirektor des Bezirkskrankenhauses in Schwaz (BKH Schwaz).
Was ist Ihre Story?
Ich erzähle die Geschichte, wie ich in die Karriereschiene gegangen bin, wie ich meinen Berufsweg gegangen bin, möchte kurze Ausführungen dazu bringen, dass es manchmal ein bisschen umständlich sein kann und dass es manchmal vielleicht auch leichter gehen könnte, warum ich es aber auch nicht leichter haben wollte.
Begonnen hat mein Führungsanspruch mit einem Schlüsselerlebnis bei meinem ersten Arbeitgeber. Ich komme prinzipiell aus der kaufmännischen Ausbildung, habe einen kaufmännischen Beruf gemacht und habe dann gewechselt in die Krankenpflege. In meinem ersten Arbeitsbereich, das hat mir irrsinnig gut gefallen, das ist eine tolle Aufgabe gewesen. Ich war auf der gerontopsychiatrischen Station und habe einen Vorgesetzten gehabt, der sehr, sehr strukturiert war, mir sehr imponiert hat, sehr klar war auch sehr genau war. Für mich zu strukturiert und es hat mich auch manchmal genervt.
Da eine kurze Geschichte dazu, wie ich meinen Weg eingeschlagen habe und sich dieses Schlüsselerlebnis abgespielt hat. Ich habe eines Tages, wir haben da alle Tätigkeiten ausführen müssen, Reinigungstätigkeiten, Putztätigkeiten als Krankenpflegepersonal und ich habe den Auftrag bekommen von meinem Vorgesetzten, ich muss Betten putzen den ganzen Tag. Und ich habe dann nur die Nachfrage gestellt zu meinem Vorgesetzten, wie soll ich sie putzen. Wie üblich, oder soll ich es ganz genau machen? Er hat mir gesagt, genau machen und ich habe dann angefangen mit dem Betten putzen, das war um acht Uhr früh. Um 16 Uhr nachmittags ist Dienstende von meinem Vorgesetzten gewesen und da kommt er dann ins Badezimmer, wo er mich gesehen hat mit einem Bett herumwerkeln. Er hat mich gefragt: „Sehr löblich, das wievielte Bett ist das jetzt? Das ist super gemacht.“ Und ich habe gesagt, das ist das erste und ich baue es jetzt zusammen. Er hat angefangen zu schreien und zu toben und was ich jetzt gemacht habe und das ist ja Wahnsinn, und wo ich gewesen bin den ganzen Tag. Da habe ich gesagt: „Herbert, du hast zu mir gesagt ich soll das genau machen. Ich habe das gesamte Bett zerlegt. Ich habe alle Schrauben runter getan, ich habe das Werkzeug geholt und Fett- und Schmiermaterial geholt und jetzt bin ich so weit, dass ich es wieder zusammenbauen kann. Jetzt ist es wie neu.“
Er hat immer noch getobt und ich habe nur gesagt: „Herbert, du hast mir nicht gesagt du musst so und so viele Betten machen, oder ich soll es nicht zu genau machen. Du kennst mich.“ Das war für mich so ein Erlebnis, da braucht es immer ganz, ganz klare Vorgaben, wenn er sonst sehr clever war. Ich muss jetzt diese schiene gehen, in Führung und Leitung, weil ich glaube es ist notwendig in vielen Bereichen. Und weil ich vorhin gesagt habe, bei dem Umständlichen, das man oft ein bisschen Umwege machen könnte oder wird. Ich habe dann meine ganzen schulischen Ausbildungen gemacht, habe diplomiert, bin am Tag nach der Diplomierung habe das Haus gewechselt entgegen allen Ratschlägen meiner Kollegen. Ich habe diplomiert, habe am nächsten Tag die Leitung einer Abteilung übernommen, wo jeder gesagt hat das ist zum Scheitern verurteilt. Das habe ich nach dem zweiten Jahr auch geglaubt, das ist zum Scheitern verurteilt.
Führungskräfte fallen nicht vom Himmel, aber ich habe mich irgendwie eingerenkt dann. Ich habe dann weitere Ausbildungen gemacht. Ich habe ein Uni-Studium gemacht, habe eine Diplomarbeit schreiben müssen. Über ein Thema, das ich mit dem Unternehmen abstimmen habe müssen, mit unserem damaligen Klinikdirektor, der mir damals schon gesagt hat: „Das schreiben Sie nicht.“, und ich mir gedacht habe, das ist aber genau das was ich wissen will. Ich habe dann dieses Thema geschrieben, als ich ein Verbot bekommen habe von unserem Klinikdirektor das zu veröffentlichen. Ich habe es dann sperren lassen auf der Uni, wo es mir im Endeffekt egal war, weil ich habe ja intern dann mit diesen Ergebnissen weiter arbeiten können, ohne dass er das gewusst hat.
Ich habe mich von meinem Weg nie abbringen lassen, wollte das machen was ich will. Ich habe dann verschiedene Führungsfunktionen eingenommen in diesen Unternehmen, verschiedene Kliniken führungstechnisch übernommen. Ich habe dann ein Studium begonnen noch. Ein Masterstudium. Da ist es dann wirklich kritisch geworden mit den Umwegen. Ich habe dann die Masterarbeit schreiben müssen, musste ein Thema geben und Vorbesprechungen mit Betreuung und Unileitung. Ich habe schon viel an Vorarbeit geleistet. Mir ist damals schon gesagt worden: „Nein dieses Thema wollen wir nicht.“ Und ich habe dann gesagt, ich will dieses Thema. Das war ziemlich örtlich versetzt, ich war in Krems unten im Studium und von Innsbruck aus habe ich dann gesagt, ich lass mir gar nicht vorgeben, was wir in Tirol brauchen und wollen. Ich habe dann dieses Thema doch verfolgt, eine andere wissenschaftliche Methode. Ich habe dann einen Betreuungswechsel vornehmen müssen, weil man mich nie weiterkommen lassen hat und habe dann einfach meine Widersacherin von der Uni als Betreuerin bekommen. Das war ein Fiasko, aber ich habe mein Thema fertig geschrieben. Es hat zwar eine Ehrenrunde gebraucht dann, aber ich habe mein Thema durchgedruckt und habe mein Thema geschrieben, so wie ich es haben wollte. Ich habe aus dem Thema was machen können, aus meiner alltäglichen Arbeit brauchen können, aber es hat mir extreme Energie gekostet. Es war immer enormer Aufwand. Das war echt ein Wahnsinn.
Aber mit der Geschichte möchte ich einfach alle motivieren, man soll viele Meinungen anhören und alles, aber man soll nie auf jemanden hören. Man sollte machen zu dem man steht. Ich bin stolz auf mich, ich habe mir immer in die Augen schauen können, ich habe immer das gemacht, wo ich etwas damit arbeiten habe können, wo es dem Unternehmen was gebracht hat, wo es den Mitarbeiterinnen etwas gebracht hat und habe mich eigentlich nie beirren lassen von anderen Menschen. Das wollen wir nicht, das ist nicht, sondern habe immer überzeugen können durch Leistung. Leistung und Energieaufwand, es bringt doch etwas und Führung und Leitung ist das. Man muss Energien investieren, man muss Zeit investieren. Es fällt nicht vom Himmel, man bekommt nichts geschenkt, aber es ist eine tolle Zeit und diese enorme Genugtuung, wenn man dann auf verschiedenen Funktionen ist, wo man weiß, okay, ich habe ein paar Hacken geschlagen, ein paar Umwege gemacht, aber ich kann mir immer noch in den Spiegel schauen und immer noch zu mir lächelnd sagen: „Das hast du gut gemacht.“
Wer hat Sie erleuchtet?
Da gibt es mehrere Personen. Erstens sage ich zu mir immer, mit jedem Gespräch lerne ich dazu. Ich werde von jeder Person mit jedem Gespräch inspiriert. Besonders inspirierter hat mich, wie ich erzählt habe, mein erster Chef. Das war eben das Schlüsselerlebnis. Und auch noch mein vorheriger Chef, der erkannt hat, wie man mit mir umgehen muss, wie man mit mir arbeiten kann, wie man es mit mir sehr gut und konstruktiv haben kann. Ich brauche Freiraum und Freilauf und wenn ich dieses Gefühl habe, arbeite so, wie du willst. Wenn du etwas wissen willst, dann kommst du. Und er gab das ehrliche Gefühl, er kann mir vertrauen. Das ist eine tolle Arbeitsbasis und dann sind alle in Höchstform. Also ich bin echt in Höchstleistung, wenn ich weiß, ich kann arbeiten, wie ich will. Dass es der Sache dient, das ist ganz was Wichtiges. Mein vorheriger Chef hat das voll erkannt und dem bin ich heute noch dankbar.
Was traut man Ihnen eher nicht zu?
Eher nicht zutrauen würde man mir, gerade aktuell Urlaubszeit … Niemand traut mir zu, dass ich auf Urlaub fahren würde in ein Land, wo ich ohne Auto nicht mehr zurückkommen würde, eine Fähre, oder was auch immer, wo ich nicht selbst bestimmt sagen kann mir reicht es, ich fahre wieder Heim. Oder in ein Urlaubsland, wo ich nicht mehr lesen kann, was auf der Speisekarte steht. Oder wenn ich auf dem Teller nicht mehr sehe, was es ist. Das traut man mir nicht zu, dass ich das machen würde.
Was gefällt Ihnen an erLEUCHTEnd erzählt?
Weil ich mich überzeugen lassen habe, dass das eine tolle Sache ist, dass das für mich etwas ganz Neues ist. Wie ich vorher schon sagt habe, ich lerne immer wieder was dazu und mir imponiert das sehr und ich wünsche mir sehr, dass es noch verbreitet wird und dass wir mehr sehen, dass noch mehr mitmachen, weil es echt toll ist.
Warum haben Sie sich für diese Lampe entschieden?
Da muss ich wieder ganz ehrlich sein. Ich habe mich jetzt eigentlich nicht für die Lampe entschieden. Die Lampe deswegen, weil es ist sehr klare Strukturen hat. Das gefällt mir, kann ich mehr anfangen damit. Das Gesicht darauf, das lächelnde, weil er immer mit einem Lächeln durchs Leben gehe und ein Lächeln einfach viel mitbringt und Vieles bewirken kann. Eigentlich hat mir die Kiste sehr gut gefallen, wo die Lampe draufsteht.
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