Liebe auf den ersten Blick

Anita Frauwallner

Leiterin des Institut AllergoSan

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Heute zu Gast bei erLEUCHTEnd erzählt

Mein Name ist Anita Frauwallner. Ich leite seit mehr als 30 Jahren das Institut AllergoSan und ich versuche den Menschen klarzumachen, wie diese Welt der Bakterien ist, die mein Leben geworden sind.

Was ist Ihre Story?

Meine Story beginnt vor sehr, sehr langer Zeit. Ich war ja eine fleißige Studentin und dann ließ ich mich endlich mal von meiner Freundin dazu überreden zum Tanzen mitzugehen. Wie ich später gehört habe, war das bisschen eine arrangierte Geschichte. Ich komme in das Lokal hinein und ein junger Mann geht auf mich zu und es war wirklich diese berühmte Liebe auf den ersten Blick. Ich habe ihn gesehen und habe gewusst, DAS ist er, auf den habe ich jetzt 22 Jahre gewartet und es war ein schöner Abend. Als ich nach Hause fuhr voller Glück, wusste ich wir haben ein Rendez-Vous vier Tage später. Ich wartete also schon einige Zeit hinter der Tür und die Tür klingelt und ich sehe als erstes nur die roten Rosen. Das ist so ein wunderbares Gefühl, du weißt der andere denkt auch so, der hatte dasselbe Gefühl. Er drückt sie mir in die Hand und im nächsten Augenblick sagt er: „Anita, wo ist die Toilette?“ Ich bin schockiert. Also diesen Satz, den hatte ich nicht erwartet.

Ich zeige ihm die Toilette, bleibe stehen, Minuten lang und als er herauskam hat er mir erzählt, er hat eine schwere Darmerkrankung, eine Colitis ulcerosa und, obwohl selbst gerade im Medizinstudium, 20 Durchfälle am Tag, wenn er vor einer Prüfung steht. Bei diesem Treffen hat er mir mit solcher Begeisterung von der Medizin erzählt und das hat mich wirklich inspiriert. Dann sagt er: „Komm’ doch mit in die Vorlesung, horch’ dir das an. Ich mache gerade die Interne, das ist echt interessant.“ Ich ging mit und am Ende der Vorlesung ging ich die Treppen runter und er schon wieder heraus auf die Toilette. Da stehe ich ziemlich betropst da, ganz allein und dann kommt der Professor auf mich zu und sagt: „Sie! Sie waren das erste Mal hier: Kommen Sie, schauen wir gleich einmal, was sie sich gemerkt haben.“ Er beginnt also zu prüfen und es hat mich ja so interessiert. Das heißt, ich wusste tatsächlich viel und konnte seine Fragen beantworten und dann sagt er: „Das wird kein Problem werden bei der Prüfung.“ Und ich: „Also Herr Professor, ich studiere gar nicht Medizin. Ich wollte Sie nur mal sehen. Aber…“, und da kam der Heli gerade ums Eck, „… mein Freund, der hat ein Riesenproblem und niemand weiß so wirklich, wie er das in den Griff kriegen soll mit seinen Durchfällen.“ Und er sagte: „Wissen Sie was, in zwei Tagen, 6:30 Uhr ich komme für Sie früher rein.“ Ich habe ihn hingebracht und es war entsetzlich zu sehen, wie er aus dieser Koloskopie herausgekommen ist, aus dieser Darmspiegelung, ohne Narkose. Also es war ganz, ganz schlimm.

Neben mir stand eine geistliche Schwester und die muss gesehen haben, wie ich wirklich blass geworden bin. Dann sagte sie zu mir: „Wissen Sie, die Ärzte sind toll. Die Medizin kann viel aber bei dieser Erkrankung mit all diesen tollen Medikamenten werden sie nicht helfen können. Aber vielleicht versuchen sie’s über Ernährung. Da könnte eine Chance liegen, über andere Methoden, über eine Form der Medizin, die hier an der Uni nicht praktiziert wird.“

Wir haben ja wirklich ein paar Monate später schon geheiratet und ich habe für meinen Mann alles aufgegeben. Ich habe meine Karriere aufgegeben – ich war damals schon Uni Assistentin. Ich habe wirklich für ihn, für seine Gesundheit und dann später für meinen Sohn, natürlich, gelebt. Zehn Jahre später kam dann eine Koloskopie. Und wir waren eigentlich so sicher, denn wir hatten die Ernährung komplett umgestellt. Ich habe in Giessen Ernährungsmedizin studiert, wir haben Entspannungsübungen, alles Mögliche, Muskelrelaxation, alles was man bei chronischen Dingen machen kann, gemacht. Also wir haben uns nichts dabei gedacht und die Diagnose war aber Kolonkarzinom, also Dickdarmkrebs. Es waren furchtbare zwei Jahre und nach diesen zwei Jahren, mein Mann war gerade mal 40 Jahre alt, starb er. Das werde ich nie vergessen, diesen Moment am Grab. Denn ich habe niemanden die Schuld gegeben. Keinem Arzt, keiner Medizin, sondern nur mir selbst. Ich habe gesagt, ICH habe versagt. ICH habe es nicht geschafft dieses Liebste, was zugeführt wurde am Leben zu erhalten.

Dann fragt man sich, ist das immer so? Muss ich Angst haben um mein Kind, wie schaut das aus? Die hat mir gesagt, es muss andere Wege geben. Irgendetwas ist hier vergessen, ist übersehen worden. Es gibt was anderes und das hat mich dann ja relativ bald an die Uni nach Wageningen gebracht und dort haben mir die Leute das erste Mal ihre Arbeiten mit den Bakterien gezeigt. Und, ich weiß es heute noch, als ich das erste Mal in so einer Petrischale gesehen habe, wie die Bakterien wachsen – das war für mich das Leben, tatsächlich das Leben, und ich habe es gewusst. Diese Bakterien, wenn ich es vorher gewusst hätte, hätte es meinem Mann geholfen. Aber es war für mich auch ein klarer Auftrag: Jetzt wo du das erkannt hast, jetzt hast du eine Lebensaufgabe. Sie hat mit diesen Bakterien und mit Gesundheit zu tun. Denn im Darm, da liegt er Tot, aber der liegt eben auch das Leben und die Gesundheit. Das bestimmt jetzt mein Leben.

Wer hat Sie erleuchtet?

Das ist eine schwierige Frage, weil es so viele Menschen waren. Aber ich glaube die wirkliche Inspiration, durchzuhalten, was Neues zu machen, das war (und manche kennen vielleicht gar nicht mehr) Martin Luther King. Weil es für mich so unglaublich war, diese revolutionären Ideen und die haben mich als jungen Menschen aufschauen lassen zu ihm. Dann wurde er ermordet und trotzdem ist nicht das passiert: Rache und wir gehen jetzt ganz extrem ins Negative, sondern, dass Menschen dazugekommen sind, darüber nachzudenken und auch seine eigenen Anhänger in seinem Gedenken gesagt haben: „Wir reden miteinander.“ Und ich glaube, dass das miteinander reden und Lösungen zu finden, selbst für aussichtslose Dinge – das hat mich enorm beeinflusst.

Was traut man Ihnen eher nicht zu?

Also da werde ich jetzt wohl sagen, heutzutage alles. Aber als ich jünger war und speziell, als ich dann das Unternehmen gegründet habe, da war es so, dass man mir gar nichts zugetraut hat, dass ich überhaupt keine Firma führen könnte, oder dass ich mich überhaupt durchsetzen werde, speziell wenn es Schwierigkeiten gibt. Das war so. Also ich bin relativ am Anfang, als wir dann den ersten Riesenerfolg hatten, damals eine der besten Studien der Welt zu produzieren, mit Omni-Biotic 10, da war es so, dass ich Klagen von allen Seiten bekommen habe, auch von großen Pharmaunternehmen, weil sie gedacht haben, wenn wir der einfach mal so mit der Faust ins Gesicht fahren, dann fällt die um und hört auf. Da haben sie sich getäuscht, da haben sie sich gewaltig getäuscht, denn das hat mich erst zur Kämpferin gemacht, wo ich gewusst habe, nein, ich habe etwas gefunden, womit man Menschen helfen kann und nur weil ihr jetzt vielleicht ein bisschen weniger verdient, deswegen gebe ich nicht auf.

Was gefällt Ihnen an erLEUCHTEnd erzählt?

Das hat mich fasziniert, tatsächlich, die Idee und ich habe darüber nachgedacht: Kennen mich eigentlich meine Mitarbeiter? Und ich glaube, dass hinter jedem Chef steckt nicht nur ein Mensch, sondern stecken viele Jahre der positiven und negativen Erfahrungen. Ich glaube, wenn man ein bisschen hinter das schaut, was das Chef so nach außen auch tragen muss, weil er muss ja etwas repräsentieren, wenn man dann das dahinter kennt, ich glaube, dann kommt eben Verständnis auf und dann mag man vielleicht jemanden auch, wenn der auf den ersten Blick unnahbar erscheint.

Warum haben Sie sich für diese Lampe entschieden?

Was mich so fasziniert: Licht braucht keine Abdeckung, sondern Licht sollte zu sehen sein, auch in einer besonderen Form. Und was es noch ist: Sie ist so ganz wie das Leben, ja vielleicht sogar, wie mein Leben. Da geht es mal rasant nach oben und da kommen die Verwicklungen, aber im Endeffekt es leuchtet.

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